Die Vergänglichkeit der Schönheit ist ein Gedicht, welches um 1695 von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau verfasst wurde. Es beschreibt die äußerlichen Reize der weiblichen Schönheit und ihre Vergänglichkeit. Das Gedicht, das im Hoch-Barock entstand, fällt unter das Vanitas-Thema, welches zu der Zeit eine weite Verbreitung fand. Das Vanitas beschreibt die Vergänglichkeit alles Irdischen. Der Mensch gefällt sich in seiner Eitelkeit und Schönheit, hat aber keine Gewalt über das Leben und wird am Ende doch zu Staub und Asche.
Im Gedicht stehen Schönheit und Vergänglichkeit im erbarmungslosen Kontrast zueinander. Doch nicht alles vergeht. In der letzten Strophe wird hervorgehoben, dass das Herz den körperlichen Tod überlebt, ein Fingerzeig auf die unsterbliche Seele und die Liebe, auf die es im Leben nur ankommt. Diese Botschaft ist typisch für das Vanitas und seine Zeit: Abkehr vom äußerlichen, von Eitelkeit und Verblendung – Hinwendung zur Nächstenliebe, zum Geistigen, und damit zur Unsterblichkeit. Auf der Startseite findest du ganz unten ein weiteres Gedicht über die Vergänglichkeit, welches 50 Jahre zuvor entstand: „Es ist alles eitel“, von Andreas Gryphius.
An die Vergänglichkeit der Schönheit wurde zu allen Zeiten auch in Bildern gemahnt:




Vergänglichkeit der Schönheit
Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand
Dir endlich mit der Zeit umb deine Brüste streichen
Der liebliche Corall der Lippen wird verbleichen;
Der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand
Der Augen süsser Blitz, die Kräffte deiner Hand
Für welchen solches fällt, die werden zeitlich weichen
Das haar, das itzund kan des Goldes Glantz erreichen
Tilget endlich tag und jahr als ein gemeines band.
Der wohlgesetzte Fuss, die lieblichen Gebärden
Die werden theils zu Staub, theils nichts und nichtig werden
Denn opfert keiner mehr der Gottheit deiner pracht.
Diß und noch mehr als diß muß endlich untergehen
Dein Hertze kan allein zu aller Zeit bestehen
Dieweil es die Natur aus Diamant gemacht.
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau
Die Angst vor der Vergänglichkeit der Schönheit ist heute dank der Gehirnwäsche der Medien aktueller denn je. Gerade die Frauen – das schöne Geschlecht – leiden in unserer vom Jugendwahn geprägten Zeit daran, alt zu werden. Mit Medikamenten, Anti-Aging-Wundermittelchen, Haartönungen, Wellness-Urlauben, Verjüngungskuren, Diäten, Masken, Salben und Schönheits-Operationen in allen Variationen wird versucht, der Vergänglichkeit ein Schnippchen zu schlagen und die Schönheit bis zuletzt zu erhalten. Heute scheint man sich seiner grauen Haare und Falten schämen zu müssen. Wenn ich ältere Frauen sehe, die in Teenie-Klamotten und zentimeterdicker Schminke verzweifelt versuchen, dem Schönheitsideal nahe zu kommen oder die Fotos Prominenter nach misslungenen Schönheits-Operationen, dann frage ich mich: geht es eigentlich noch würdeloser? Der Mensch hat ein Ablaufdatum, und die äußerliche Vergänglichkeit ist von der Natur für jeden von uns vorgesehen – es ist NATÜRlich.
Letztendlich gilt die weise Erkenntnis: Wahre Schönheit kommt von innen. Gerade im Alter.
Wir verwenden heute soviel Zeit und Kraft auf das vorteilhafte Aussehen unseres Äußeren, dass wir dabei oft vergessen, die innere Schönheit zu pflegen. Das, was von uns in Erinnerung bleiben wird, sind nicht tolle Zähne, glatte Haut oder volles Haar.
Ich könnte jetzt so viel dazu schreiben. Doch frage dich selbst: wenn du dich an einen verstorbenen, lieben Menschen erinnerst, was ist es, das du an ihm vermisst?
Vergänglichkeit der Schönheit am Beispiel von Prominenten
Wenn wir alt werden, verändert sich unser Äußeres. Dies ist ein schleichender Prozess. Aber er wird uns sehr bewusst, wenn wir uns auf alten Fotos betrachten. Die Natur macht vor niemandem halt, auch nicht vor der Schönheit der Prominenten. Gerade die, die in der Öffentlichkeit stehen, sind ein Spiegelbild unserer Vergänglichkeit. Wenn bekannte Persönlichkeiten nicht mehr im Rampenlicht stehen und wir sie viele Jahre später auf einem Foto wiedersehen, erschrecken wir oft. Manche sind kaum wiederzuerkennen, wie die unteren Bilder zeigen.
Angela Lansbury
Angela Lansbury (1925-2022) wurde unter anderem durch den Disney-Film „Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett“ bekannt. Ihre bekannteste Rolle war die der Hobby-Detektivin Jessica Fletcher in der Serie „Mord ist ihr Hobby“, die von 1984 – 1996 lief. Lansbury wurde u.a. sechs mal mit dem Golden Globe ausgezeichnet.

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Anita Ekberg
Anita Ekberg (1931-2015) war Fotomodell, bevor sie in den 50er und 60er Jahren eine bekannte Schauspielerin wurde. Berühmt geworden ist ihr nächtliches Bad im römischen Trevi-Brunnen im Film „La Dolce Vita“. Ekberg war zuletzt auf den Rollstuhl angewiesen. Sie starb 2015 in einem Seniorenheim bei Rom.

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Autor: Los Angeles Times
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Burt Reynolds
Burt Reynolds (1936-2018) war einer der populärsten Schauspieler der 70er Jahre und galt in dieser Zeit als männliches Sexsymbol. Er wurde mit Action-Komödien wie „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ berühmt, konnte sich jedoch nicht als Charakterdarsteller behaupten. Er starb an den Folgen eines Herzinfarktes.

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Autor: Mary Frampton, Los Angeles Times
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Autor: Photobra
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Helmut Schmidt
Helmut Schmidt (1918-2015) war von 1974 bis 1982 deutscher Bundeskanzler. Er galt als einer der beliebtesten Politiker Deutschlands und wurde gern als „moralische Instanz“ gesehen. Schmidt war Kettenraucher und besaß einen Herzschrittmacher. Nach dem Tod seiner Frau Loki 2010 hatte er eine neue Lebensgefährtin.

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Inger Nilsson
Als Pippi Langstrumpf wurde sie berühmt. In Schweden kann Inger Nilsson (geb. 1959) dieses Image bis heute nicht abstreifen, wie sie beklagt. Die Leute wollen nur „ihre“ Pippi sehen. Inger Nilsson lebt heute als Single in Stockholm, in einer Fernseh-Doku gestand sie einmal ihre Einsamkeit. Seit einigen Jahren ist sie in der Serie „Der Kommissar und das Meer“ in einer Nebenrolle zu sehen.

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Autor: Assistant for CabarEng
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Jane Russell
Schauspielerin Jane Russell (1921-2011) wurde von Milliardär Howard Hughes entdeckt, der sie zum Sexsymbol der 40er und 50er Jahre machte. In Erinnerung blieb sie vor allem durch ihre Rolle an der Seite von Marilyn Monroe in „Blondinen bevorzugt“. Russell starb 2011 an einer Atemwegserkrankung.

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Johannes Heesters
Johannes Heesters (1903-2011) wurde in den Niederlanden geboren, lebte und arbeitete aber seit 1936 in Deutschland. Der gutaussehende Schauspieler und Sänger stand 90 Jahre auf der Bühne und war zuletzt der weltweit älteste aktive Künstler. 1992 heiratete er die 46 Jahre jüngere Simone Rethel. Seit 2009 blind, starb Heesters 2011 im Alter von 108 Jahren.

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Brigitte Bardot
Brigitte Bardot (geb. 1934) begann ihre Filmkarriere in den 50er Jahren. Sie gilt als das Sexsymbol schlechthin und wurde schon zu Lebzeiten zum Mythos. Mitte der 70er Jahre hat sich Bardot vom Filmgeschäft abgewandt und engagiert sich seitdem intensiv für den Tierschutz.

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Autor: Los Angeles Times
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Autor: Carl Lindström
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Kirk Douglas
Der Vater von Schauspieler Michael Douglas wurde 1916 geboren. In den 50er und 60er Jahren zählte er zu den gefragtesten Schauspielern und stellte meist den harten Draufgänger dar. 1995 erlitt Douglas einen Schlaganfall, seinen letzten Filmauftritt hatte er 2008. Er lebte zuletzt zurückgezogen in seinem Haus in der Nähe von Los Angeles. Dort starb er am 5. Februar 2020 im Alter von 103 Jahren

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Autor: Ubrecht Rudos
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Michael Douglas
Bekannt geworden durch die „Straßen von San Francisco“ kann auch Michael Douglas wie sein Vater Kirk auf eine jahrzehntelange Karriere als Schauspieler und Produzent zurückblicken. Seit dem Jahr 2000 ist er mit der Schauspielerin Catherine Zeta-Jones verheiratet.

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Autor: Gary Friedman, Los Angeles Times
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Autor: Kobi Gideon
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Claudia Cardinale
Der Gewinn eines Schönheitswettbewerbs führte Claudia Cardinale (geb. 1938 in Tunesien) zum Film. In den 60er Jahren wurde sie durch Filme wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ zu einem der populärsten Stars. Cardinale, die sich nach eigenen Angaben nie hat liften lassen, lebt heute in Paris.

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Roger Moore
Nachdem er durch die Serie „Die 2“ populär geworden war, wurde Roger Moore (1927-2017) der neue „James Bond“. Anders als sein Vorgänger Sean Connery schaffte er es jedoch nicht, den schauspielerischen Erfolg über diese Rolle hinaus auszubauen. Roger Moore lebte zuletzt in der Schweiz und in Monaco.

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Autor: Allan warren
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